Überflutung der Godavari

Nachricht 21. September 2020

Fluthilfe für 815 Familien ist abgeschlossen

Nun ist die Hilfsaktion der GSELC in 31 Dörfern entlang der Godavari abgeschlossen. 815 Familien sind froh und dankbar, dass sie nun für etwa zwei Wochen mit Lebensmitteln versorgt wurden. Die Regierung hatte bereits Ersthilfe geleistet, nun ist jedoch alles verbraucht. Einkommen sind kaum zu erwarten, da die Felder verdorben sind und (auch wegen Corona) wenig Arbeit angeboten wird. Die Dörfer sind stark beschädigt und viele haben Häuser und Hausrat verloren. Da ist jede Hilfe und Entlastung willkommen.  

Danke allen Spenderinnen und Spendern, die etwas im "Hilfs-Fond" überwiesen haben. Wenn sich der Topf noch weiter füllt, haben wir weitere Möglichkeiten, den Ärmsten der Armen zu helfen. Danke auch den Helfern in Indien: Sozalarbeiter Krishna Rao mit seinem Team von SEWAA, den GSELC-Mitarbeitern und dem Presidenten der GSELC Rev. K.Daniel. Inzwischen sind diverse Dank-Mails und Whatsapp-Danksagungen bei uns eingegangen. Diese geben wir jetzt weiter. Die Mitarbeiter der GSELC und ihr Präsident K.Daniel lassen herzlich grüßen, danken ebenfalls herzlich und biten um weitere Begleitung im Gebet. Auch sie werden für alle im Freundinnen und Freunde FMD regelmäßig beten.

Warum schmückt die Hilfslieferung ein Banner, auf dem FMD steht? Für uns in Deutschland ist das unfein, um es milde auszudrücken. In Indien ist es ganz anders. Regierung, NGOs, Kirchen usw. zeigen deutlich und unübersehbar, was sie Gutes tun. So werden Leute nicht nur informiert, sondern auch zu Sympatisanten. Im Extremfall spräche man von "Reischristen", jene, die konvertieren, um sich dadurch Vorteile zu ergattern. Und hier?

Ja, hier machen solche Hilfsaktion einen guten Eindruck und bringen viele Symatisanten - aber hier wird deshalb niemand Christ. Im Hindu-Indien ist Christsein oft mit vielen Problemen verbunden (siehe Odisha). Man verliert Privilegien des Staates. Wer sich taufen lässt, muss damit rechnen, bestimmte Jobs nicht mehr zu bekommen, usw. Also keine Rede von "Reischristen".

Danke !!! Wir starten ein Projekt.

Kurzer Zwischendank: Wir können mit den eingegangenen Spenden ein Projekt in Indien starten. Sobald wir eine detaillierte Projektbeschreibung von unseren Partnern bekommen haben, wird das Geld überwiesen. Danke allen, die gespendet haben! Gelder, die weiterhin ankommen, gehen in den "Hilfs-Fond" für Indien, damit wir zukünftig schnell reagieren können.

Wenn das Projekt läuft, schicken wir gerne Einzelheiten und Fotos darüber.

Stammesdörfer versinken ...

Wir bitten um Spenden: Die Dörfer entlang der Godavari, in denen jeweils viele christliche Familien der GSELC leben, waren bis jetzt von Umsiedlung wegen des Staudamms betroffen; dazu kam die Covid19-Pandemie mit gesperrten Gebieten und vielen Infizierten; das Dengue-Fieber und die Malaria gehen um ... und nun versinken viele der Dörfer auch noch in den steigenden Fluten des Flusses. Es trifft die Menschen heftig. Sie verlieren viel, nun suchen sie trockene Regionen auf, verlieren nicht nur Haus und Hofstelle, sondern auch die bereits angepflanzten Felder. Das Wasser aus dem Flussbett trägt Sand auf die Felder. Alle Anpflanzungen und Aussaaten sind verdorben. Bitte betet für diese Menschen.

Indische Zeitungen berichten am 17.8. von 3.340 Menschen, die in 16 Hilfslagern untergekommen sind. Über 27.000 Menschen aus 64 Dörfern allein in West-Godavari sind vor den Überschwemmungen geflohen. Der Bereich Velerupadu und Kukkunoor (GSELC) hat es dabei besonders hart getroffen. Die Regierung leistet Soforthilfe.

Brief aus Indien

Ehre sei Gott. Wir beten für Sie, dass Sie in einer Covid-19-Pandemie sicher sind. Corona-Fälle nehmen im GSELC-Gebiet rasch zu. Bitte betet auch für uns. Unsere Menschen stehen vor einem weiteren gesundheitlichen Unglück in Form der Godavari-Flut. Auch in den letzten Jahren waren die Menschen in dieser Gegend von Überschwemmungen betroffen. Aber dieses Jahr sind die Überschwemmungen extrem hoch. Die Godavari überschreitet die dritte Warnstufe in Badrachalam und erreicht eine Höhe von 60 Fußmit steigender Tendenz. Die Menschen ziehen an sichere Orte und in Bergstationen. In fast 73 Dörfern wurden lebende Tiere, Felder und Häuser zerstört oder beschädigt. Durch Gottes Gnade gibt es vorerst keinen menschlichen Verlust. Die Regierung informierte durch Flutnachrichten, alarmierte die Menschen und kündigte eine rote Warnung an. In diesem Bereich sind auch Kommunikationskanäle beschädigt. GSELC-Familien sind in diesem Überschwemmungsgebiet zahlreich vertreten. Wir bitten Sie, wenn Sie die Möglichkeit haben, diesen armen Familien zu helfen. Corona-Fälle sind in diesem Bereich sehr zahlreich. Aufgrund dieser Situation nehmen die Covid-19-Fälle definitiv zu. Obwohl es Regenzeit ist, können zusätzlich Malaria und Dengue-Fieber die Menschen betreffen. Wir fühlen uns sehr schlecht mit Blick auf unsere persönliche Situation. Wir bitten unsere Partnerkirchen um Hilfe, damit die GSELC den Menschen in dieser Krise zu helfen kann. Das freiwillige GSELC-Team, das in diesem Bereich arbeitet, hilft bei der Umsetzung der Unterstützung, sammelt Informationen über das Gesamtproblem und berichtet dem Büro über die Situation. Sie haben ein paar Bilder geschickt. Wir fügen diesem Bericht Bilder als Referenz bei. Wir werden Sie über zukünftige Aktualisierungen informieren. Bitte betet für GSELC.

Vandhanalu. Yours in Christ, Rev.K.Daniel (President, GSELC)

Spendenaufruf für einen "Hilfsfond"

Heute haben wir eine E-Mail mit diesem Spendenaufruf an unsere Indienfreunde geschickt. Wir freuen uns, wenn auch Sie und ihr mitmacht:

Ihr Lieben, wieder wenden wir uns mit Bitte um Hilfe für unsere indischen Geschwister an euch. Der AK Weltmission würde gerne helfen - es fehlt jedoch leider an Mitteln für den »Hilfsfond 2020«. Vielleicht habt ihr die Möglichkeit, Spenden zu generieren, ob durch Kollekten, privat, Stiftungen … jeder Euro hilft. (wenn eine Familie 50 € bekommt, kann sie damit in dieser Region Indiens einen ganzen Monat überleben).

Die Menschen entlang der Godavari sind vielfach belastet und in Not:
- Wegen Corona gibt es in der Region erneut einen lockdown. Viele sind erkrankt und die Infektionszahlen steigen.
- Viele Dörfer stehen kurz vor der Umsiedlung wegen des Polavaram-Dammes
- und nun dies: Unzählige Dörfer und vor allem gerade bestellte Felder wurden überschwemmt und die Leute mussten ihre Dörfer verlassen.
 
Ihr findet Details auf unserer Homepage - navigiert euch bitte zu den Meldungen über https://www.fmd-online.de/01_fmd/aktuelles/2020_08_17_Flut
 
Wenn ihr Spenden schickt oder einwerbt, bitte auf das Konto des FMD (siehe unten) unter dem Stichwort »Hilfsfond 2020« 
Ihr spendet primär für die Fluthilfe, wenn allerdings in einem der anderen Bereiche Geld gebraucht wird, sind wir flexibel, es auch dort einzusetzen.
Danke im Namen das AK Weltmission und vor allem der indischen Partner.
 
Wichtig: Reagiert bitte zeitnah, wenn möglich innerhalb einer Woche. Den Leuten muss schnell geholfen werden. 
 
Euch und Ihnen in bewegten Monaten eine dennoch gesegnete Zeit.
 
Gottes Segen und liebe Grüße im Namen des AK,
Hermann Brünjes
 
Freundeskreis Missionarische Dienste
AK Weltmission
Konto: Sparkasse Uelzen
IBAN: DE87 2585 0110 0004 0009 15
BIC: NOLADE 21 UEL
 
 

Warum tritt die Godavari über ihre Ufer?

Ganz sicher, weil es vor allem weiter im Norden und Westen, woher der 1465 km lange Fluss kommt, viel regnet. Der Monsun ist da, lebenswichtig und deshalb lange ersehnt - und doch gleichzeitig auch gefürchtet. Nebenflüsse wie die Sabari füllen den Strom schnell an. Bei den Papi-Hills gibt es eine Flußenge und es kommt zum Rückstau des Wassers. Wenn der Fluss bei Bhadrachalam die 60 Fuß erreicht, tritt er schon deutlich über seine Ufer. Wenn es 68 Fuß über normal werden, ist die Katastrophe für hunderte Dörfer entlang des Flusses und in Tälern da. Die Straßen entlang des Flusses, einzige Lebensadern, sind nicht mehr passierbar. Die Dörfer sind abgeschnitten und selbst mit Booten kann man sie kaum versorgen. Man erzählt z.B. von der Flut 1986 schlimme Geschichten (siehe auch "Mit dem Hahnenschrei", den Roman von H.Brünjes zur Geschichte der GSELC). Damals sind unzählige Menschen ums Leben gekommen und Tausende haben Hab und Gut verloren.

Was jetzt mit zur Ursache des Rückstaus gehört, kommt aus Menschenhand und muss von Regierenden verantwortet werden: Der Staudamm bei Polavaram ist fast fertig. Der Überlauf sorgt bereits für einen Rückstau, der sehr schmale Durchlass am Kofferdamm ebenfalls. Die BJP (Hindunationalisten) geführte Zentralregierung in Delhi wirft der Landesregierung von Andhra Pradesh (YSR Congress Partei) vor, den Damm nicht vor dem Monsun fertiggestellt zu haben. So ist er noch nicht funktionsfähig und man kann die Wassermassen nicht ausreichend ablassen.

Diese Überschwemmungen sind jedenfalls ein Vorgeschmack auf kommende Zeiten: Der Stausee wird vor allem in Regenzeiten seine Opfer fordern.

Was für die flussabwärts liegenden Gebiete hinzu kommt und z.B. die Stadt Rajamundhri schon betroffen hat: Bei Öffnung der bereits fertigen Schleusen des Rückhaltedamms und anderer Wasserrückhalteprojkte steigt dort der Wasserspiegel extrem schnell an und bedroht Schiffahrt und Uferbereiche.