Geistliche Partnerschaft

Nachricht 04. Februar 2020

Geistliche Partnerschaft mit der GSELC

Die vorher verabredete Vereinbarung geistlicher Partnerschaft wurde am 19.Januar 2020 in G.K.Padu im Rahmen einer Exekutive-Versammlung unterschrieben. Die Vereinbarung betrifft das Gebet füreinander, Besuche und Kommunikation und der Umgang mit einzelnen Projekten. Eine regelmäßige finanzielle Förderung wird in der Vereinbarung ausdrücklich ausgeschlossen. Unterzeichnet wurde die Vereinbarung von den vier deutschen AK-Mitgliedern und von vier leitenden Mitarbeitern der GSELC. Und was für manche Geschwister in Indien mehr zählt als eine Unterschrift auf Papier: Ein gegenseitig in den Mund gesteckter Keks war so etwas wie bei uns der Handschlag auf das gegebene Versprechen.

Der Besuch von diversen Gemeinden in der GSELC, viele Gespräche mit Mitarbeitenden, auch jungen Leuten und das Miterleben von Andachten und Gottesdiensten machten die Partnerschaft für beide Seiten erlebbar. Immer wieder wurde deutlich, dass diese Freundschaft Bestand hat. Ein Besuch in Deutschland soll dem genauso Ausdruck verleihen, wie weitere Indienreisen. 

Ein paar Bemerkungen zur Lage der Partner:

Die Lage für Christen wird schwieriger. Die von Hindus dominierte Regierung versucht, nicht nur Moslems, sondern auch Christen in der Gestaltung ihrer Gemeinden zu behindern. Reisende müssen darauf achten, dass sie sich und ihre Gastgeber nicht durch falsches Verhalten gefährden. Zwar ist der Druck in den Bundesstaaten unterschiedlich stark, er nimmt jedoch zu. 

Immer wieder kommt es zu finanziellen Engpässen, die besonders der Präsident zu spüren bekommt. Von ihm wird erwartet, dass er bei Hochzeiten, Beerdigungen und im Krankheitsfall hilft, auch finanziell. Wir haben dafür ein kleines Handgeld zur Verfügung gestellt - die Geschwister gänzlich zu entlasten, ist nicht möglich. Besonders teuer sind medizinische Hilfen. Manchmal leistet der Staat freie med. Versorgung, manchmal aber eben auch nicht. So begegnen uns gleich drei Fälle von Dengue-Fieber. Dieses gefährliche Virus ist im Stammesgebiet verbreitet und hat bereits Todesopfer gefordert. Die Krankheit ist,  wie auch Malaria, gut zu behandeln - allerdings nur, wenn man rechtzeitig ins Krankenhaus kommt und die teure Behandlung bezahlen kann. 

Die neu gewählte Exekutive macht einen entschlossenen Eindruck. Man will die Einheit der Kirche wiederherstellen. Der Präsident, von dem viele glaubten, er würde nur "seine Leute" an die Macht führen, hat sich nun die Einheit zum Ziel gesetzt und die Opposition eingebunden. Ob dieser Versuch gelingt, muss man abwarten. Der nächste Schritt soll dann sein, die jungen Leute in die Verantwortung zu nehmen. Einige von ihnen hätten gerne schon jetzt Leitungsaufgaben übernommen, müssen jedoch noch warten.

Besonders bedrückend ist die immer näher kommende Vertreibung wegen des Stausees. Über die Hälfte der Gemeinden sind betroffen. Die Neuansiedlung wird gewachsene Strukturen und Gemeinschaften zerschlagen. Die Kirche muss sich in den "Townships" und Neusiedlungen völlig neu sortieren. Viele Familien werden außerdem Schwierigkeiten bekommen, ihre Lebensgrundlagen zu sichern.

Trotz der vielen Herausforderungen vertrauen unsere Geschwister auf Gottes gute Führung. Sie sind gewiss, dass ihre Kirche in Gottes Hand gut aufgehoben ist.

Fotos von der Reise finden Sie über den Link auf der Seite mit dem kurzen Reisebericht.

Fotos Indienbesuch Januar 2020