Trauer um Rev. K.Daniel

Nachricht 20. April 2021

Gestern, am 19. April 2021 verstarb der amtierende Präsident der GSELC. Rev. K. Daniel erlitt einen Herzinfarkt, kam leider zu spät ins Krankenhaus und verstarb im Hospital in Khammam. Der geistliche Leiter unserer Partnerkirche  wurde nur 56 Jahre alt. Es trauern seine Frau, sein Sohn und seine Tochter, alle Angehörigen, die gesamte GSELC und auch wir PartnerInnen in Deutschland. Der AK Weltmission hat bereits ein Kondolenzschreiben abgeschickt und hier nun möchten wir Freundinnen und Freunde in Deutschland informieren.

Details zum Lebenslauf von Rev. Kunja Kannaih Daniel finden Sie in der Spalte rechts.

Kannaih war erster Christ in seiner Familie. Sein Vater war ein geachteter Führer von Naxaliten (maoistische Widerstandsgruppe, von der Regierung als Terroristen eingestuft). Im Doppelhaus im Dschungeldorf Nandhipadu lebte der Pastor und Missionar neben seinen Eltern. Nach seiner Konversion zum christlichen Glauben bekam Kunja bei seiner Taufe den christlichen Namen Daniel. Er engagierte sich herausragend in Gemeinde und Missionsarbeit und leitete mehrere Gemeinden. Besonders zu den Stammesangehörigen hatte K.Daniel einen guten Draht, war er doch selbst Koya und lebte wie sie alle: Der Pastor und später dann Kirchenpräsident bewohnte eine einfache Hütte und zog die traditionelle Lebensweise allem anderen vor.

Am 7. Januar 2016 wurde K.Daniel unter Begleitung durch die UELCI (United Evangelical Lutheran Churches of India) zum Präsidenten der GSELC gewählt. Voraus ging eine lange und schmerzhafte Auseinandersetzung mit der alten Kirchenleitung. K.Daniel ist mit dem Vorsatz und Versprechen angetreten, das geistliche Wachstum der Kirche zu fördern und die Mitarbeitenden und verschiedenen Gruppen zu vereinen. Beides ist in den ersten Jahren geschehen: Die Gemeinden haben neue geistliche Kraft entwickelt, die Mitarbeitenden haben sich hinter der neuen Leitung versammelt und K.Daniel konnte auch Pastoren und Gemeinden integrieren, die sich vor Jahren isoliert hatten. Der Schulterschluss mit der UELCI wurde enger, da die finanzielle Abwicklung noch bestehender Projekte primär über den Kirchenbund erfolgen musste. Die Beziehung zum FMD wurde unter seinem Einfluss wieder intensiver und vor allem als geistliche Partnerschaft beschrieben und erlebt. Rev. K.Daniel war ständig in den Gemeinden unterwegs, predigte, taufte, segnete, betete für Kranke, verheiratete, teilte Abendmahl aus, begleitete Pastoren, ordinierte ... und war besonders in geistlichen Angelegenheiten eine allseits anerkannte Authoritätsperson. Nicht sein Ding war die Administration der Kirche. Da er kein Englisch sprach, war auch der Kontakt zu ausländischen Partnern nur mittels Übersetzer möglich. 

Leider gab es seit Ende letzten Jahres wieder Unzufriedenheiten innerhalb der GSELC und einige Pastoren wandten sich gegen Kirchenleitung und Präsidenten. Damit umzugehen fiel der Kirchenleitung schwer. Sein zweites Ziel, die Kirche zu vereinen, hat K.Daniel also zu Lebzeiten leider nicht mehr erreicht. Einig sind sich dennoch alle, ob in Indien oder Deutschland: K.Daniel hat die junge Kirche geprägt und ihr geistliches Profil verstärkt. So hat Gott ihn zum Segen für unzählige Menschen gemacht.

Nun hat unser Herr ihn zu sich gerufen - und Gott wird sich auch weiter um seine Kirche kümmern. Diese hat wegen des Verlustes ihrer geistlichen Leitperson und der Herausforderungen durch die Umsiedlungen wegen des Polavaram-Projektes eine wahrlich schwere Zeit vor sich. Bitte beten Sie alle mit uns zusammen dafür, dass die Führung und der Segen Gottes in dieser Zeit für alle sicht- und spürbar wird.

Rev. S. Paulraj - Interims-Präsident

In der sofort nach der Beisetzung von K.Daniel einberufenen Sitzung der Kirchenleitung (Executive) in Nandipadu wurde gemäß der Verfassung der GSELC Pastor S.Paul Raj (Pastor in der Gemeinde Manguvai) zum Interimspräsidenten berufen. S. Paulraj ist seit vielen Jahren Mitglied der Kirchenleitung und ein Mann, den viele gerne an der Spitze der Kirche sehen. Seine Amtszeit nun ist begrenzt. Beschlossen wurde, dass am 8. und 9. Juli eine Synode (Convention) stattfindet, auf der ein neuer Präsident gewählt wird. Der Termin ist allerdings noch abhängig von der Corona-Pandemie, die zur Zeit gerade Indien extrem belastet. 

Unterstützt wird der Präsident S. Paulraj in der Kirchenleitung von Rev. N.Daniel (Generalsekretär), Rev. B.Hannah (Kassenwartin), Rev. S.Amos und Bibelfrau Pushpa. Bitte beten Sie für die Arbeit dieses Teams. Außer der Vorbereitung auf die Synode sind vor allem die Covid-Situation und die nun beginnenden Umsiedlungen eine riesige Herausforderung für alle.

S.Paulraj wurde leider gleich zu Beginn seiner Amtszeit durch einen Covid-Fall in seiner Familie belastet: Nur drei Tage nach seiner Berufung erhalten wir die Bitte, für seinen an Covid erkrankten Sohn zu beten.

Rev. Kunja Kannaih Daniel

K.Daniel wurde laut Pass am 1.1.1967 geboren. Damals gab es in seinem Heimatdorf allerdings noch keine Register. Er ist wohl 2 Jahre älter, als im Pass steht, also nun mit 56 gestorben. Sein Vater war Kunja Venkateswararao, seine Mutter K.Seethamma. Er hatte 5 Schwestern. Nachdem er Christ wurde, heiratete er Esther und sie bekamen eine Tochter und zwei Söhne. Der jüngste K.Kiranpaul ist heute Pastor in Nadhipadu. Der ältere K.Jayapaul, der eine tolle Jugendarbeit aufgebaut hat und auf dem viele Hoffnungen ruhten, ist leider früh verstorben. Zuletzt hatte K.Daniel drei Enkelkinder. Gearbeitet hat der Pastor und Evangelist in Nadhipadu, V.R.Puram, Verupadu, Thimmalapeta und zuletzt in Vinnayakapuram, wo heute auch das Kirchenbüro ist. Nach Bibelkursen im ACTC Hyderabad wurde er ordiniert und ist dann Seniorpastor geworden. Als Präsident hat er 5 Jahre und 4 Monate lang die Kirche geprägt.

Am 20. April wurde Rev. K.Daniel von Khammam aus zunächst nach Vinnayakapuram überführt. Dort nahm seine Gemeinde von ihm Abschied. Die Kondolenz währte die ganze Nacht. Am 21. wurde der Sarg dann zur Bestattung in sein Heimatdorf Nandipadu überführt. Am 11. Mai wird es dann eine größere Trauerfeier in Nandipadu geben. Wegen der Corona-Pandemie sind leider auch in Indien alle Versammlungen stark reglementiert.