Trotzdem Ostern!
Etwas zu beschönigen wäre dumm, töricht, fahrlässig und der weltweiten Situation nicht angemessen. Wir sind Teil der Krise. Folglich leiden wir mit, wir müssen verzichten und womöglich trauern oder gar sterben.
Gerade Karfreitag und Ostern laden aber zu einer neuen Sicht auf die "Krise" ein. Sie ist auch eine Chance. Wir lernen, wir blicken aus anderen Winkeln auf unser Leben und unsere Welt. Das winzige Visus offenbart unsere Verletzlichkeit und Ohnmacht. Wir besinnen uns auf das, was uns wirklich wichtig ist.
An dieser Stelle all das zu wiederholen, was unzählige Male gesagt wird oder gar theologische Erklärungen zu suchen, ersparen wir Ihnen. Es geht uns vielmehr, wie wir es in den letzten Wochen oft gehört haben: Es ist noch zu früh, wir haben noch keine Deutungen, wir wissen es nicht. Und "Wir" haben uns als FMD ja auch noch gar nicht damit auseinandergesetzt.
Auch wir erleben jetzt eine gewissermaßen Vereinzelung. Zur Lösung der praktischen Probleme geschieht viel, meist durch Telefonate, Mails und Videokonferenzen.
Im MZ Hanstedt ist der Betrieb eingestellt. Bis weit in den Sommer hinein haben Gruppen abgesagt. Die kleine Hausgemeinde lebt gewissermaßen in Klausur. So konnte das Team zunächst gestärkt werden und viel praktische Arbeit im Haus und auf dem Gelände wurde erledigt - nun jedoch über Ostern sie die meisten zu ihren Familien gefahren. Wie lange sie dort bleiben, hängt an den behördlichen Vorgaben und der Situation im MZ. Die ist nun schwierig, was die Finanzen angeht. Das Team versucht, alle Mittel der Zuschüsse auszuschöpfen - aber es kommen kaum Gelder durch die Belegung.
Die Ehemalige Hausgemeinde (ExHG) hat bereits einen Aufruf für Spenden gemacht. 100x100 ist die Einladung: Wenn 100 Personen je 100 Euro spenden, kann ein Monat Leerstand überbrückt werden. Gerne können Sie sich diesem Aufruf mit einer Überweisung anschließen. Wenn Sie andere Ideen haben, melden Sie sich bitte bei Tagungshausleiter Andreas Tuttas (tuttas@mz-hanstedt.de).
Die Partner in Indien. Von der GSELC hören wir, dass in Telangana und Andhra Pradesh wie in ganz Indien alle öffentlichen Veranstaltungen verboten sind. Es finden also keine Gottesdienst, Taufen usw. statt. Man trifft sich die den Familien zu Hausandachten. Man betet viel für das Ende der Pandemie. Und alle beten auch regelmäßig für die Freundinnen und Freunde im FMD um Bewahrung und Schutz vor Schaden. Die Geschwister bitten ebenfalls um unser regelmäßiges Gebet. Sie gehen fest davon aus, dass Gott auch Möglichkeiten hat, die wir nicht für möglich halten! Auch in diesen Zeiten können wir also viel von dem Grundvertrauen in die Macht Gottes von unseren indischen Geschwistern lernen.
Tragisch ist allerdings die Situation für viele der Ärmsten. In der GSELC sind das die meisten Gemeindemitglieder, aber auch die Pastoren und Mitarbeiterfamilien. Sie leben von den Kollekten der Gemeindeglieder. Wenn keine Gottesdienste stattfinden, keine Hausbesuche usw., kann auch nicht gesammelt werden. Folglich leiden viele nun große Not. Bitte helfen Sie mit Gaben für eine "Indien Nothilfe" und beten Sie für die Geschwister in Indien.
Insgesamt: Wir sind bei unserem Gott in guten Händen und werden diese Zeit bestehen. Es mag zuerst eine Passionszeit und womöglich auch Karfreitag sein ... Ostern jedoch ist gewiss - trotzdem! Es fällt auch nicht aus, wie so Vieles. Gott lässt sich nicht stoppen.
