Im August wurde die Hanstedter Kirche komplett gesperrt. Ein Statiker der Landeskirche hat errechnet, dass die Deckenbalken mit 130% Tragfähigkeit belastet sind - dies ist der Grund, dass sie durchgebogen und zu stark belastet werden. Das Risiko, nichts zu unternehmen ist zu groß - auch wenn viele meinen, so krumm seien die Balken schon immer gewesen ... Die Gemeinde musste ihre Gottesdienste also im Gemeindesaal feiern, die Hausgemeinde das MZ und die Gäste ihre täglichen Andachten auch dorthin verlegen.
Nun sind alle froh, dass die Kirche wieder genutzt werden kann. 'Schön' ist der Raum mit den provisorischen Stützbalken nun allerdings nicht mehr zu nennen. Wir haben uns daran gewöhnt, in einer wunderschönen und stilvollen alten Kirche zu beten, zu singen, Abendmahl zu feiern, gesegnet zu werden und Gottes Wort zu hören. Nun diese Balken. Die prächtigen Kronleuchter mussten auch weichen. Gewöhnen werden wir uns wohl nicht daran, aber alle sind doch froh, dass die Kirche nun wieder genutzt werden kann - und dass uns kein Balken auf den Kopf fällt!
Die Belastung der über 10 Meter langen Deckenbalken wurde zwar durch Entfernen des Putzes bei einer Renovierung verringert, dafür hat jedoch eine Dämmung und vor allem die Gasheizung mit Brandschutzplatten neues Gewicht gebracht. Die Deckenbalken sind mit einem Sprengwerk gesichert (Verbindungen zu Dachsparren und anderen tragenden Balken), das nun erneuert bzw. ergänzt werden muss. Wie lange es dauert, bis dies erledigt ist, wurde noch nicht bekannt gegeben.
Die Gäste des MZ müssen sich leider, wie auch die Hanstedter Gemeinde, nun in Geduld üben. Vielleicht hilft der Gedanke, dass Jesus nicht in eine perfekte, durchgestylte Welt gekommen ist, sondern in die 'gefallene Schöpfung' mit ihren unzähligen Makeln, Zerbrüchen und Defiziten. Gut so, dann fühlt sich unser Herr in dieser Kirche jedenfalls wohl und wird damit klarkommen. Wir also auch.