Jubiläum und Einweihung im ‚Tagungshaus mit Herz‘.
In einem festlichen Gottesdienst unter blauem Himmel wurden am 1. Mai das neugestaltete Haupthaus und zugleich das 45jährige Jubiläum vom Missionarischen Zentrum in Hanstedt gefeiert. Gekommen waren viele Freunde und Freundinnen des Tagungshauses, ehemalige Mitglieder der Hausgemeinde, Gäste aus Hanstedt und Region und an der Sanierung Beteiligte.
Als vor Jahren entdeckt wurde, dass im alten Lehrerhaus das tragende Gebälk äußerst marode war, musste dringend eine Lösung her. Bald war klar, dass eine Generalsanierung des gesamten Haupthauses im ‚MZ‘ erforderlich wurde. Eine Konzeption für den gesamten Gebäudebestand und dessen Nutzung wurde erarbeitet. Auch das alte Pfarrhaus wurde einbezogen und ein neues gebaut. Um den das Dorfbild prägenden Fachwerkgiebel der alten Schule zu erhalten, wurden Pläne für einen kompletten Neubau verworfen und mit der kostenintensiveren Variante der Sanierung begonnen. Dank eines befreundeten Bauunternehmens in Harsefeld, das sämtliche Baumaßnahmen in Kooperation mit dem Trägerverein FMD e.V. plante, durchführte und auch maßgeblich mitfinanzierte, konnte jetzt das neu eröffnete Gebäude des ‚Tagungshaus mit Herz‘ gefeiert werden.
Pastor Holger Holtz begrüßte die Festgemeinde. Eine Band aus Hannover begleitete nicht nur moderne Lieder, sondern gab am Schluss des Tages auch noch ein kleines, mitreißendes Konzert. Mit „Gott sei Dank!“ fasste Tagungshausleiter Andreas Tuttas das von vielen Widrigkeiten und manchen Überraschungen begleitete Baugeschehen zusammen. Trotz durch Corona und einem großen Wasserschaden erzwungener Schließung des Hauses und diverser spontaner Planänderungen konnte die Sanierung nun erfolgreich beendet werden.
Oberkirchenrätin Dr. Julia Helmke mache in ihrer Predigt Mut, hier und heute mit Gottes Kraft zu rechnen und zugleich auf Perspektiven über das Sichtbare hinaus zu vertrauen.
Bevor das Band zum neuen Eingangsbereich durchschnitten und ein Baum gepflanzt wurde, war Gelegenheit zu Dankesworten. Frau Dr. Helmke und Diakon Stemmann dankten im Namen der Landeskirche Hannovers für das Engagement des Mitarbeiterteams, des Trägervereins und aller Kooperationspartner. Pröpstin Wiebke Vielhauer überbrachte die Grüße vom Kirchenkreis Uelzen und Volker Modi von der Gemeinde Hanstedt. Besonders zwei Namen wurden immer wieder genannt: Architekt Marten Meyer Bothling, der ehrenamtlich im Auftrag des FMD e.V. den Bauausschuss leitete und Familie Viebrock, durch deren Baufirma und Unterstützung der Bau erst möglich war.
Andreas Viebrock dankte den Beteiligten. Mit seinem Engagement habe er die Herzensangelegenheit seines verstorbenen Vaters aufgenommen und weitergeführt. Er selbst sei dem Gründer des Missionarischen Zentrums, Pastor Eckard Krause, bis heute verbunden und freue sich, wenn auch die Landeskirche solche Werke wie das MZ in „Treu und Glauben“ weiterhin fördert.
Der Vorstand des FMD e.V. dankte ebenfalls allen Beteiligten und enthüllte eine Gedenktafel, auf der die Familie Viebrock als Hauptsponsor erwähnt wird. Die Kosten für den jetzt fertiggestellten Bauabschnitt belaufen sich auf knapp drei Millionen Euro. Durch Mittel der Landeskirche Hannovers, vom Kirchenkreis, durch öffentliche Fördermittel und wie erwähnt beträchtliche Spenden wurde das Projekt möglich. Da die Sanierung auch energetisch auf neuestem Stand ist (Hybridheizung mit Wärmepumpen und Gas, dazu Strom aus PV), bleiben die Folgekosten überschaubar.
Bei der anschließenden Begehung der Räume waren die Besucher von der Wertigkeit, dem Stil und der Zweckmäßigkeit der Einrichtung begeistert. Eine Rezeption, ein großer Tagungsraum im Bereich der alten Klassenräume und ein sanierter Sportraum waren entstanden. Die sogar mit Fahrstuhl und somit auch für Behinderte erreichbaren 14 Zimmer mit je zwei bis fünf Betten und jeweils eigenem Bad sind ansprechend und praktisch gestaltet. Bis zu 53 Gäste können untergebracht werden. In Kombination mit den beiden anderen Gästehäusern kann das MZ-Hanstedt also zeitgleich bis zu 3 Gruppen mit insgesamt 106 Personen aufnehmen.
Es kommen inzwischen nicht nur Konfirmandengruppen, sondern auch Schulklassen, Chöre und viele Gruppen mit Erwachsenen. Die komfortabel und hochwertig ausgestatteten Schlaf- und Seminarräume, eine gute Verpflegung und das Erlebnis von Gastfreundschaft machen das MZ zu einem Wohlfühl-Ort. Nutzt man dann die geistlichen Angebote in der alten Dorfkirche und die Mitgestaltung des Programms durch die Hausgemeinschaft, erlebt man auch inhaltlich, was das ‚geistliche Zentrum‘ zu bieten hat.
Nach gutem Essen und viel Begegnung waren die Gäste eingeladen, in einem ‚World-Cafe‘ für die zukünftige Nutzung des Tagungshauses ihre Ideen und Anregungen einzubringen. Wenn diese dann ausgewertet sind, wird das ‚Tagungshaus mit Herz‘ weitere Schritte der Erneuerung gehen.
Text und Fotos: Hermann Brünjes