Hautnah eingetaucht

Nachricht 14. November 2023

Indienreise mit gutem 'drive'

Ja, nicht nur unsere Driver waren gut, auch der 'drive' in der Gruppe der Indienreisenden. Das Interesse an unseren Partnern war ausgesprochen groß: An deren Lebenszusammenhängen und indischer Politik, die leider immer hindu-nationalistischer geprägt wird; an geistlichen und Fragen von Kirchen- und Gemeindeentwicklung, die nach wie vor viel Inspiration für den eigenen Glauben und Reflexion unserer kichlichen Arbeit in Deutschland aufwirft; an gesellschaftlichen Fragestellungen in Zeiten des Umbruchs, wie ihn besonders die vom Polavaram-Stausee Betroffenen massiv erleben. 

Beeindruckt, inspiriert und nachdenklich sind wir in Hyderabad dem 'Calvari-Tempel', der mit 355.000 Mitgliedern zweitgrößten Gemeinde weltweit und ihrem Gründer und Pastor Satish Kumar begegnet. Kurz zuvor konnten wir mit dem Direktor und seinem Dozententeam vom ACTC, einem theol. College, die in Indien für Kirchen und Theologenausbildung relevanten Fragen diskutieren. Die Altstadt mit dem berühmten Charminar und andere Attraktionen der muslimisch geprägten Hauptstadt von Telangana schauten wir uns natürlich auch an.

In der GSELC überall mit Banner, Blumen und Fußwaschung willkommen geheißen, fühlten wir uns sofort unter Schwestern und Brüdern. Wie schön es war, jene wiederzusehen, die im Juni in Deutschland waren! Am Sonntag verteilten wir unsere 11-köpfige Gruppe auf 3 Gottesdienste in verschiedenen Dörfern und wirkten darin mit. Wir erlebten diverse Andachten, die 3 Hostel mit fröhlichen Kindern, tuckerten zweimal in Fischerbooten über die Godavari und besuchten das bereits teilweise umgesiedelte Dorf Koida. Ein Höhepunkt war der Reformationstag, den wir zusammen mit etwa 350 Gemeindegliedern unter typisch indischem Baldachin feiern durften. Dazu wurden auch wir indisch herausgeputzt, zur Freude unserer Partner. In einer neuen Kolonie konnten wir die leider noch nicht ganz fertige Kirche einweihen. Es ist wichtig, dass die GSELC schnell mit Personal und auch Gottesdiensträumen in die neuen Kolonien kommt, um dort ihre Gemeindeglieder zu sammeln und auch andere einzuladen. So ging es in Gesprächen, bei Pastoren- und Leitungstreffen immer wieder um Projekte und Vorhaben, wo die Geschwister zusätzlich zu unserem Gebet auch finanzielle Hilfe brauchen.

Nach kurzem Zwischenstop in Kovvur bei Rev. Philip und Übernachtungen in Familien, flogen wir nach Chennai. Dort erlebten wir zwei Tage mit toller Einführung in den Hinduismus samt ausführlicherm Tempelbesuch, aber auch dem Erleben der schneeweißen St. Thomas Basilica, wo der Apostel Thomas als erster christlicher Missionar in Indien verehrt wird. Nach Großstadtgewusel, Strandbesuch und Shoppen freuten wir uns auf die Shalom-Foundation. Zunächst in Vellore, dann in den Yelagiri-Bergen begegneten wir vielen der ehemaligen und den 6 aktuellen Lifetrainees. Vier aus der Gruppe übernahmen gleich eine Patenschaft, zwei Paten werden noch gesucht. Danke!!! Es war toll, den Jugendlichen dort persönlich zu begegnen und zu sehen, was aus 'unserem Geld' geworden ist. Es sind Persönlichkeiten herangewachsen, die nun selbst für ihr und oft auch für das Einkommen ihrer Familien einstehen. Jayapaul und Lawrence, sein Nachfolger in der Leitungsverantwortung, haben sich viel Zeit für uns genommen. Sie haben uns nicht nur die wunderschöne Landschaft der Yelagiri-Berge, das Zentrum mit seinen schönen und gepflegten Anlagen und Gebäuden, sondern auch viele Hintergrundinformationen über Indien nahegebracht und vermittelt.

Und das Essen - ja, das Essen war während der gesamten Reise ein Hochgenuss. Alle haben sich unglaublich ins Zeug gelegt und überall wurden wir nach allen Regeln der Kunst verwöhnt. Ob scharf oder süß, hot oder kalt ... immer war für jeden Geschmack etwas dabei und auch das Essen mit Fingern haben manche neu gelernt. 

Zum Schluss gönnten wir uns noch zwei Tage in Bangalore, wohnten im 12. Stock eines guten Hotels und genossen fast schon westliche Atmosphäre mit indischen Flair. 

Es bleibt ein dickes Danke an unsere Gastgeber. Wann wieder eine Gruppenreise sein wird, ist offen. Wer Interesse hat, unser Gruppen-Tagebuch zu lesen, melde sich bei Hermann Brünjes (hbruenjes@t-online.de) und wer einmal eine solche Reise mitmachen möchte bei ihm oder auch bei Arne Hildebrand (arne.hildebrand@t-online.de). In der Spalte rechts finden Sie Berichte von Teilnehmenden. Die kurzen Statements vermitteln persönliche Eindrücke und werden ergänzt, sobald neue eingehen ...

... was bewegt hat

Einige der Teilnehmenden haben ihre Eindrücke hier zusammengefasst, jede oder jeder mit einem bestimmten Akzent. Die beiliegende .pdf wird immer wieder aktualisiert und vervollständigt.

Laden Sie sie gerne herunter und freuen sich an den Berichten, Eindrücken und Erkenntnissen. Mission ist wahrlich keine Einbahnstraße!