GSELC im Krisenmodus

06. November 2024

Unterwegs zur Einheit

Aktuelles November 2024: Inzwischen hat die UELCI Pastorentreffen und Friedensgespräche in der GSELC organisiert. Im Oktober hat sich in Chennai ein Workshop getroffen, wo eine neue Vereins-Ordnung diskutiert wurde (siehe Foto). Diese 'Constitution' geht nun in die Gemeinden zur Stellungnahme und soll Anfang 2025 registriert werden. Demokratische Neuwahlen werden allerdings vermutlich aus rechtlichen Gründen erst nach 3 Jahren möglich. Eine Interimsleitung wird deshalb wahrscheinlich Anfang nächsten Jahres eingesetzt. Wir informieren Sie, wenn auch wir als FMD weitere Schritte gehen können ..

Bitte um Gebet, die Krise zu meistern

Im Februar war Hermann Brünjes in Indien. Eigentlich wollte er auf Einladung der Partner mit der neu gewählten Leitung der GSELC über die weitere Zusammenarbeit sprechen. Es kam anders. In den letzten Monaten des letzten Jahres entstand Unruhe unter den Pastoren. Viele waren mit der aktuellen Leitung nicht einverstanden. Die UELCI (United ev. luth. Church of India - vergleichbar mit der EKD in Deutschland) wurde eingeschaltet. Die Neuwahlen sollten vorbereitet werden. Dies jedoch scheiterte. Zum Einen hatten sich Interessengruppen gebildet, deren Vorstellungen weit auseinander lagen - zum anderen stellte die UELCI fest, dass ihre Mitgliedskirche keinerlei legale Rechtsform mehr hatte. Schon 2021 war diese ausgelaufen. Folglich stellten sich zwei Aufgaben: Eine legale Rechtsform mit entsprechender Verfassung muss registriert werden - und die für ihre Interessen im Streit liegenden Gruppen in der Pastorenschaft müssen wieder zueinander finden. 

Es gelang am 19.2.24 bei einem Treffen in Vijayavada, mit der UELCI zu verabreden, wie die nächsten Schritte sein sollen. Auch die GSELC ist damit einverstanden und der AK Weltmission im FMD hat in seiner Sitzung gestern ebenfalls zugestimmt. Durch Pastorentreffen, Workshops und Arbeit an der 'Constitution' soll sowohl ein Friedensprozess unter Mitarbeitenden als auch die inhaltliche und administrative Neuordnung der Kirche geschehen.

Die UELCI (Foto: 2. von rechts der UELCI-Generalsekretär Dr. Joshuwa Peter, links der Kassenführer Babu und Projektmanager Logan) mit Unterstützung von Bischof Paradesi Babu (AELCI, neben H. Brünjes) und anderen werden sich dieser Aufgabe annehmen. Der FMD wird bis zur Wahl einer neuen Kirchenleitung nicht weiter aktiv und hat der Kirche angeboten, dann erneut ins Gespräch zu kommen. Im Moment gibt es keine legalen Ansprechpartner.

Was bedeutet dies für die Projekte? Die Kinderheime laufen weiter wie bisher. Der FMD hat zusammen mit dem Kirchenkreis Rhauderfehn zwar weitere Projekte geplant, beide warten jedoch auf entsprechende Initiativen einer neuen Kirchenleitung. Die 'Study-Groups' laufen zum Glück ja weiter, sind sie doch eine ehrenamtliche Intiative aus den Gemeinden.

Unsere 'spirituelle Partnerschaft' mit der GSELC bleibt natürlich bestehen. Sie ist gerade jetzt extrem wichtig. Bitte beten Sie für die weitere Entwicklung und dass nach den entsprechenden Prozessen und der Begleitung durch die UELCI eine neue, für diese Aufgaben qualifizierte Kirchenleitung demokratisch gewählt wird.

Bei Rückfragen wenden Sie sich gerne an Hermann Brünjes (05822 2829) oder schauen auch gerne auf seine Homepage, wo er noch ein paar Andere Dinge aus Indien erzählt.

Besuche in der GSELC

Immerhin 4 Tage lang konnte H. Brünjes in der GSELC noch Freundinnen, Freunde und Gemeinden besuchen. Begleitet wurde er teilweise von Präsident S. Paul Raj, der einzig verbliebenen Leitungsperson in der GSELC. Hier eine Begegnung mit Esther Rani. Sie gehört zu den Gründungspersonen der Kirche, war einmal Stammespriesterin, dann Bibelfrau und Diakonin und zeitweise sogar Bischöfin der Kirche. Nun lebt sie im Ruhestand in Arukuru, hält sich aus der aktiven 'Kirchenpolitik' heraus, wird jedoch von vielen weiterhin um Rat gefragt.

Geschichte der GSELC

Die Geschichte der Partnerschaft mit der GSELC ist von vielen im wahrsten Worte Wunde-bare Zeiten und Erfahrungen geprägt. Leider gab es auch immer wieder Abbrüche und Krisen. Lesen Sie davon gerne mehr und verschaffen sich einen Überblick über die ersten 50 Jahre dieser jungen indischen Kirche.

Hermann Brünjes, der sie seit über 40 Jahren begleitet, hat die Partnerschaft mit der FMD und damit auch die Geschichte der Partnerkirche in zwei Büchern beschrieben. Weitere Infos finden Sie hier.